Die Kosten für das Laden eines Elektrofahrzeugs hängen von zahlreichen Faktoren ab. Einige davon schwanken ständig. Deshalb ist es komplexer, diese Frage zu beantworten, als einfach nur eine feste Zahl zu nennen.
Zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kosten für das Laden eines Elektroautos gehören die Batteriegröße des Fahrzeugs, das Fahrzeuggewicht und die Art des verwendeten Ladegeräts– also ob über eine Wallbox Zuhause oder an einer öffentlichen Ladestation geladen wird.
Ebenso hängt es vom jeweiligen Stromtarif des Haushalts ab und davon, wie effizient Energie genutzt wird. Fahrerinnen und Fahrer, die flexible Tarife mit zeitabhängiger Preisgestaltung (z. B. sogenannte „Time-of-Use“-Tarife) nutzen, können im Vergleich zu anderen Fahrern desselben Fahrzeugs erhebliche Einsparungen erzielen.
Der Unterschied bei Batteriegrößen von Elektrofahrzeugen
Basierend auf einer Auswahl von 40 der derzeit meistverkauften Elektrofahrzeuge liegt die durchschnittliche Batteriegröße aktuell bei etwa 54 kWh. Es ist jedoch anzumerken, dass eine andere Liste von 40 Modellen zu einem leicht unterschiedlichen Ergebnis kommen könnte.
Online verfügbare Informationen beziehen sich in der Regel auf eine 60 kWh-Batterie. Wenn man also bei Google „Wie viel kostet es, ein Elektroauto zu laden?“ eingibt, beziehen sich die Ergebnisse meist auf diese Batteriekapazität.
Die Batteriegrößen reichen tatsächlich vom beliebten Tesla Model 3, das mit einer 75 kWh-Batterie am oberen Ende der Skala liegt, bis hin zum Smart EQ Fortwo Citycar, der eine kleinere 17,5 kWh-Batterie besitzt. Daher unterscheiden sich die Ladekosten eines Tesla im Vergleich zu einem Smart EQ erheblich.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für das Laden eines Elektroautos?
Fahrzeugbatteriegröße
• gemessen in Kilowattstunden (kWh)
• 1.000 Watt entsprechen 1 Kilowatt
• je höher die Kilowattzahl, desto größer die Reichweite
• je größer die Batterie, desto länger dauert eine vollständige Ladung
• größere Batterien benötigen mehr Energie für eine vollständige Ladung
• kleinere Batterien müssen häufiger geladen werden
• kleinere Batterien sind ideal für kürzere Strecken, Stadt- oder Pendelverkehr
• größere Batterien sind optimal für lange Fahrten oder Vielfahrer
Nutzung & tägliche Fahrleistung
• je weiter man fährt, desto mehr kWh werden verbraucht
• die Länge des täglichen Arbeitswegs bestimmt die Ladefrequenz
• Stop-and-Go-Fahrten verbrauchen mehr Energie als konstante Geschwindigkeiten
• gut gewartete Reifen reduzieren den Rollwiderstand und sparen Energie
• der Fahrstil beeinflusst den Verbrauch, z. B. starkes Beschleunigen
Fahrzeuggewicht & Design
• leichtere Fahrzeuge verbrauchen meist weniger kWh
• schwerere Fahrzeuge benötigen mehr kWh
• kleinere Batterien sind meist leichter
• größere Batterien sind schwerer
• die Reifengröße und -qualität wirken sich auf den Verbrauch aus
• ebenso die Qualität der Batterie und der verbauten Komponenten
• Effizienz der Elektronik und Wärmeverluste
• aerodynamische Faktoren und die Fahrzeugform
Die Art des verwendeten Ladegeräts
• smarte Ladestationen wie der zappi können die Kosten erheblich senken
• die Nutzung öffentlicher DC-Schnelllader ist in der Regel teurer
• mit Heimladestationen lassen sich Ladevorgänge besser steuern und überwachen
• langsames Laden zu Hause ist meist kostengünstiger
• einige Unternehmen bieten kostenloses Laden bei Nutzung ihrer Services an
• manche Arbeitgeber ermöglichen kostenloses oder vergünstigtes Laden
• Ladepreise variieren regional
Wetter, Klima & Umgebung
• Strom ist im Winter tendenziell teurer als im Sommer
• Wind verursacht mehr Luftwiderstand und erhöht den Verbrauch
• im Winter wird häufiger die Innenraumheizung genutzt
• Fahrzeuge werden im Winter meist öfter bewegt
• Temperaturschwankungen können Energieverluste erhöhen
• heißes Wetter verleitet zu längeren Fahrten
• Straßenbeschaffenheit, Schnee oder Temperatur wirken sich ebenfalls aus
Energieverbrauch & Stromtarif
• die gewählten Ladezeiten (z. B. Spitzenlastzeiten) beeinflussen den Preis
• stark frequentierte Zeiten sind meist teurer
• Eigenstrom aus Photovoltaik oder Wind reduziert die Kosten
• der gewählte Stromtarif und Anbieter bestimmen den kWh-Preis
• flexible Tarife erlauben günstigeres Laden in Nebenzeiten
• Geräte wie der eddi ermöglichen Laden mit 100 % grüner Energie
• regionale Unterschiede bei Strompreisen wirken sich ebenfalls aus
Wie viel kostet es, ein Elektroauto zu Hause zu laden?
Das Laden eines Elektroautos zu Hause ist die einfachste und kosteneffizienteste Möglichkeit. Die meisten Besitzer machen das Anschließen des Fahrzeugs zu einer Routine, ähnlich wie das Abschließen der Haustür beim Nachhausekommen. In der Regel wird abends oder über Nacht geladen. Je nach Batterieverbrauch am Tag dient der Ladevorgang häufig nur dem „Auffüllen“. Das regelmäßige Nachladen über Nacht kostet im Durchschnitt zwischen 1,50 € und 2,00 € pro Tag, um den Akku voll zu halten. Eine vollständige Ladung einer 54 kWh-Batterie von nahezu leer auf 100 % kostet in Deutschland aktuell etwa 16,00 € bis 17,00 €, basierend auf einem Strompreis von rund 0,30 € pro kWh (Stand 2025). Die tatsächlichen Kosten können allerdings deutlich niedriger sein, wenn man zeitvariable Tarife oder grüne Energiequellen nutzt. Besonders effizient ist das Überschussladen mit einer Wallbox, bei dem überschüssiger Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage genutzt wird, um das E-Auto nahezu kostenlos zu laden. In Zeiten mit Stromüberschuss aus erneuerbaren Energien kann es sogar vorkommen, dass Haushalte Geld für das Laden erhalten, weil so viel Strom im Netz ist.
Wie viel kostet es, eine öffentliche Ladestation zu nutzen?
Die öffentliche Ladeinfrastruktur befindet sich nach wie vor im Ausbau, mit vielen neuen Anbietern, Initiativen und Technologien, die sich schnell entwickeln. Das erschwert es, einen genauen Durchschnittspreis festzulegen. Auch hier beeinflussen Faktoren wie Batteriegröße und verfügbare Ladezeit, wie viel man an einer Ladesäule bezahlt. Häufig lädt man nur so viel, wie nötig ist, um sicher nach Hause oder bis zur nächsten Station zu kommen. Nach aktuellen Erfahrungswerten und Untersuchungen liegen die Kosten für eine vollständige Ladung an einer öffentlichen Ladesäule in Deutschland im Durchschnitt zwischen 22 € und 35 €, abhängig von Ladeleistung und Anbieter. Das entspricht Stromkosten von etwa 0,40 € bis 0,65 € pro kWh. Zum Vergleich: Das ist die elektrische Entsprechung zu einem Benzin-Tankvorgang, der 90–100 € kosten würde, also deutlich günstiger. In manchen Fällen, etwa bei kurzen Zwischenladungen oder Tarifen mit Zeitbegrenzung, kann eine Ladesession auch nur 2,50 € bis 5,00 € kosten.
Was ist die günstigste Art, ein Elektroauto zu laden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beim Laden zu sparen. Zunächst sollte man prüfen, welchen Stromtarif man aktuell nutzt. Viele Haushalte wählen einfach den Standardtarif, ohne ihn auf ihre Ladebedürfnisse abzustimmen. Wer jedoch einen zeitvariablen Tarif (Time-of-Use) oder flexible Tarife nutzt, kann erheblich sparen. Diese bieten niedrigere Preise in Nebenzeiten, meist in der Nacht also genau dann, wenn viele ihr E-Auto laden.
Um diese Tarife optimal zu nutzen und sicherzustellen, dass das Fahrzeug nur dann lädt, wenn der Strom am günstigsten ist, empfiehlt sich die intelligente Ladestation zappi von myenergi.. Damit lassen sich die Ladezeiten automatisch auf günstige Strompreise oder eigenen Solarstrom abstimmen. Über die myenergi-App können Nutzer individuelle Lade-Regeln und Automatisierungen festlegen, um immer zum niedrigsten Preis zu laden und den Eigenverbrauch zu maximieren.
Weitere elektrische Fragen & Antworten!
Wie viel kostet der Betrieb eines Elektroautos?
Bei einer 54 kWh-Batterie liegen die durchschnittlichen Kosten für eine vollständige Ladung bei etwa 16 €. Die monatlichen Gesamtkosten, um ein Elektroauto regelmäßig geladen zu halten, liegen bei rund 50–60 €, wenn man überwiegend zu Hause lädt.
Ein weiterer Vorteil: Elektrofahrzeuge sind in Deutschland von der Kfz-Steuer befreit und haben deutlich geringere Wartungskosten.
Kann man mit einem Elektroauto Geld sparen?
Ja. Elektroautos sind im Unterhalt deutlich günstiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. E-Autofahrer können im Durchschnitt 600–800 € pro Jahr allein an Energiekosten sparen. Zusätzlich entfällt der jährliche Öl- und Filterwechsel, was weitere 100 € oder mehr spart. Insgesamt ergibt das eine Jahreseinsparung von rund 700–900 €.
Sind Elektroautos günstiger in der Wartung?
Es ist allgemein anerkannt, dass Elektroautos geringere Wartungskosten haben, da sie deutlich weniger mechanische Bauteile besitzen, die verschleißen können. Die Batterie ist der teuerste Einzelteil, doch die meisten Hersteller bieten lange Garantien von bis zu 10 Jahren darauf. Insgesamt sind Elektroautos wesentlich einfacher aufgebaut als Verbrenner. Natürlich müssen Reifen, Bremsen und Lenkung weiterhin regelmäßig gewartet werden, und auch eine jährliche Hauptuntersuchung (TÜV) bleibt Pflicht.